Spaziergang durch die Invalidenstraße
Drei Kilometer durch eine Berliner Straße, von West nach Ost, durch drei Jahrhunderte
Freitag, 17. Januar 2020
Prolog: Die Straße und ich
Als ich vor über 20 Jahren nach Berlin kam und wir nach langem Suchen eine Wohnung an der Brunnenstraße fanden, packte ich an einem der ersten Tage mein Fahrrad aus, um die Umgebung ein bisschen zu erkunden. Ich war es vom Studium her gewohnt, innerorts mit dem Fahrrad zu fahren, das ging schneller und war angenehmer und billiger als der öffentliche Nahverkehr. Ich fuhr die Brunnenstraße entlang und bog in die Invalidenstraße ein, die damals schon aus vielen Baustellen bestand.
Einführung: Das Terrain
Die Invalidenstraße ist von der deutschen und Berliner Geschichte durchzogen. Verstehen kann man die Straße erst, wenn man sich ein bisschen genauer damit beschäftigt, wie der Ort vor der ersten Besiedlung beschaffen war. Das soll, quasi als Einleitung, etwas genauer dargestellt werden.
Wald und Sand
Wenn man vor 270 Jahren an der Stelle gestanden wäre, wo jetzt der Invalidenpark ist, hätte man nicht allzu viel gesehen.
Wald und Sand
Wenn man vor 270 Jahren an der Stelle gestanden wäre, wo jetzt der Invalidenpark ist, hätte man nicht allzu viel gesehen.
Spaziergang Beginn: Hauptbahnhof bis ULAP
Mit diesen Informationen vorab
können wir uns nun auf einen Spaziergang durch die Invalidenstraße machen. Der
Weg wird nicht ganz gerade sein, wir werden einige Umwege machen müssen.
Wahrscheinlich sind wir mehr als die 3 km unterwegs, die die Invalidenstraße
misst. (Wie oben beschrieben, sind 6-8 km realistisch.)
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
Am Hauptbahnhof
Spaziergang (2) Ulanenkaserne bis Zellengefängnis
Die Ulanenkaserne
Luftbild von 1910. Links oben Ulanenkaserne, daneben Zellengefängnis. Darunter ULAP-Gelände, Lehrter Bahnhof und Humboldthafen. (Bild gemeinfrei.)
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
Wir gehen über die Haupttreppe zu Alt-Moabit und biegen dort rechts ab, wo wir bald den Anfang der Invalidenstraße erreichen.
Wir gehen über die Haupttreppe zu Alt-Moabit und biegen dort rechts ab, wo wir bald den Anfang der Invalidenstraße erreichen.
Spaziergang (3) - Humboldthafen, Hamburger Bahnhof
Der Humboldthafen
Wir gehen zurück zum Hauptbahnhof und orientieren uns östlich. Neben dem Hauptbahnhof sehen wir – soweit es uns die Bauzäune und neuen Gebäude erlauben – den Humboldthafen.
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
Wir gehen zurück zum Hauptbahnhof und orientieren uns östlich. Neben dem Hauptbahnhof sehen wir – soweit es uns die Bauzäune und neuen Gebäude erlauben – den Humboldthafen.
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
Spaziergang (4) - Invalidenfriedhof und Invalidenhaus
Der Invalidenfriedhof
Wir gehen über die
Sandkrugbrücke und verlassen den westlichen Teil der Invalidenstraße. Vor uns
auf der linken Seite ist der Gebäudekomplex des Bundeswirtschaftsministeriums,
der Teile des früheren Invalidenhauses, mit dem ja alles begann, umfasst.
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
(Kartenabschnitt für diese Etappe.)
Spaziergang (5) - Charité, Robert-Koch-Platz, Invalidenpark
Charité
Wir überqueren vor der
Sandkrugbrücke die Straße und gehen am Alexanderufer des Humboldthafens an den
Charité-Gebäuden entlang, die durch einen hohen Zaun abgesperrt sind.
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
Exkurs - Fontanes Stine
Fontanes Stine
Auch
wenn die Invalidenstraße einige Literaten beherbergt hat, findet sie sich in
den verschiedenen Berlin-Romanen doch kaum wieder. Eine Ausnahme ist Theodor
Fontanes Roman „Stine“, der 1888/89 erschien.
Spaziergang (6) - Eisengießerei, Naturkundemuseum, IHK
Die Eisengießerei
Etwa zwischen
Bundesverkehrsministerium und Naturkundemuseum fließt inzwischen unterirdisch
die Panke. Weiter südlich, in der Hannoverschen Straße sieht man sie noch für
ein paar Meter als Rinnsal, noch weiter südlich (etwa auf der Höhe des Berliner
Ensembles) mündet sie in die Spree.
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
Spaziergang (7) - Östlich der Chausseestraße
Das Postamt
Auf
dem Weg zum Nordbahnhof sehen wir auf der linken Seite der Invalidenstraße ein
Stück Gebäude, das etwas von der Straße weggerückt ist. Es ist nur ein Teil des
alten Postamtes N4, das hier 1934-35 erbaut wurde.
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
Spaziergang Ende - Ackerstraße, Pappelplatz und Elisabethkirche
Die Ackerstraße
Wir entfernen uns immer weiter
von der staatlich-prunkvollen Seite der Invalidenstraße und kommen in ein einfacheres Viertel.
Die Ackerstraße, die weit in den Wedding geht, war eine von der Arbeiterstraßen.
Nahe am Weinbergspark, zwischen Brunnen-, Invaliden- und Ackerstraße wurde
Anfang des 18 Jahrhunderts die Kolonie Neu Voigtland gebaut.
(Kartenausschnitt für diese Etappe.)
Quellen und Hinweise
Die Invalidenstraße erreicht man entweder über den Hauptbahnhof, wie hier vorgeschlagen, oder über den S-Bahnhof Nordbahnhof oder über den U-Bahnhof Naturkundemuseum. Zahlreiche Straßenbahnlinien gehen zur Invalidenstraße, ebenso Busse (z.B. der TXL-Bus hält am Invalidenpark).
Für den Text habe ich mich auf verschiedenste Quellen gestützt. Die umfassendste Darstellung des Geländes des früheren Invalidenhauses findet sich im Buch von Laurenz Demps, „Das königliche Invalidenhaus zu Berlin“. Dieses Buch ist auch wegen der vielen und hilfreichen Abbildungen sehr zu empfehlen. Ebenfalls zu empfehlen sind die historischen Stadtpläne der Edition Gauglitz.
Für den Text habe ich mich auf verschiedenste Quellen gestützt. Die umfassendste Darstellung des Geländes des früheren Invalidenhauses findet sich im Buch von Laurenz Demps, „Das königliche Invalidenhaus zu Berlin“. Dieses Buch ist auch wegen der vielen und hilfreichen Abbildungen sehr zu empfehlen. Ebenfalls zu empfehlen sind die historischen Stadtpläne der Edition Gauglitz.
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